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Inkontinenz und Dezensus Blasenbeschwerden und Harnverlust bei der Frau Blasenentleerungsstörungen, Harnverlust, Entzündungen im Intimbereich sind sehr häufig. Warum ist das so?
Es gibt mehrere Gründe dafür. Die Lage der Harnröhre, die Länge der Harnröhre, der Beckenboden und das Bindegewebe sind die wesentlichsten Faktoren.
Schwangerschaften, Geburten können die Harnröhre und den Beckenboden schwächen und so zu einer Senkung und damit zur Harninkontinenz führen. Aber auch Hormone haben einen grossen Einfluss auf den Beckenboden und das ganze Bindegewebe, was bei Abfall der Hormone in den Wechseljahren zu Veränderungen, zu Reizzuständen und vermehrtem Harnverlust führt. Auch seelische Belastungen, Kälte, Baden und Intimverkehr können Blasenschwäche auslösen oder verstärken.
Wie arbeitet die Blase?
Die Blase gleicht einem Wasserreservoir. Sie wird aussen von Muskelfasern umgeben und innen ist sie mit Blasenschleimhaut ausgekleidet. Bei der Blasenfüllung sind die Muskelfasern schlaff, bei der Entleerung der Blase ziehen sie sich zusammen. Die Harnröhre gleicht einem Abflussrohr. Ein eigentlicher Verschlussapparat liegt nicht vor, sondern die Harnröhre wird von Muskelfasern des Beckenbodens umgeben. Bei der Blasenfüllung sind diese Fasern angespannt, die Harnröhre ist geschlossen, bei der Entleerung erschlaffen diese Muskelfasern und die Harnröhre öffnet sich und so kann Urin abfliessen.
Beschwerden im Intimbereich, Harnverlust und Blasenentleerungsstörungen können bei Frauen in jeder Altersgruppe auftreten. Nicht nur ältere Frauen sondern auch junge Frauen können darunter leiden. In der Regel ist es so, dass mehrere Ursachen anzutreffen sind. Es kann sich dabei um eine Muskelschwäche, einen Hormonmangel oder ein ungenügendes Trinkverhalten handeln. Mit einfachen Massnahmen kann jede Frau viel zur Vorbeugung und zur Heilung der Beschwerden beitragen.
Harnverlust auf Grund einer Stressinkontinenz
Heben von Lasten, Springen, Bergabgehen, Husten, Niessen, Lachen, gefolgt von Harnverlust bei dieser körperlichen Anstrengung wird Stressinkontinenz genannt. Hier ist der Harnröhrenverschluss nicht mehr genügend. Meist sind es angeborene Bindegewebeschwächen, Muskelschwächen, Muskelveränderungen oder Folgen von Geburten mit einer Überdehnung des Beckenbodens oder ein Gewebeschwund bei Östrogenmangel.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind:
Pessare, Kugeln, Beckenbodentraining, Hormone
Nur wenn alle Behandlungen nicht zur Heilung führen sind operative Verfahren angezeigt.
Dranginkontinenz, Reizblase, Urgeinkontinenz
Unter einer Dranginkontinenz verstehen wir die Beschwerden, wenn der Harndrang so stark ist, dass Spontanurin abgeht, noch bevor Sie selbst die Toilette erreichen und die Blase entleeren können. Die Gründe dafür sind verschiedenartig und meist chronische Harnröhren-, Schleimhaut-, Blasenentzündungen, zu geringe Trinkmengen und eine falsche, zu frühe Blasenentleerung. Aber auch Hormonmangel oder körperliche und seelische Belastungen können diese Art des Harnverlustes, eben die Urgeinkontinenz auslösen.
Bei Reizblasenbeschwerden sind es die häufig starken, schmerzhaften Harndränge und häufige Blasenentleerungen mit nur kleinen Harnmengen. Meist ist die Harnröhrenregion druckempfindlich und chronisch gereizt.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind:
Entzündungsbehandlungen, Pessare, geeignete Intimpflege, Trink- und Blasentraining, blasenentspannende Medikamente, aber auch Hormone, Naturheilmittel und andere.
Bei einer angeborenen Bindegewebeschwäche, bei Gewebeüberdehnung nach Geburten, bei Hormonmangel und Alterung durch Erschlaffung des Gewebes entstehen Senkungsbeschwerden. Ein Zug nach unten sind die häufigsten Klagen von der Patientin. Man spricht von einer Darm-, Blasen- oder Gebärmuttersenkung. Sie können einzeln auftreten oder alle drei zusammen.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugungen. Dazu sind:
Kugeln, Konen, Pessare, Beckenbodentraining, Hormone.
Operationen sind nur dann angezeigt, wenn alle konservativen Massnahmen während einer längeren Zeit, d.h. über Monate angewendet, keine Besserung, keine Heilung oder kein befriedigendes Resultat bringen.
Entzündungen der Blase
Wenn Bakterien, Viren, Pilze durch die Harnröhre aufsteigen und sich in der Blase einnisten und sich dort vermehren, so entsteht eine Entzündung der Blase. Auch hier wirkt sich ein ungenügender Harnröhrenverschluss, z.B. aufgrund eines Hormonmangels oder zu geringe Ausspülmenge bei zu kleinen Trinkmengen auf die Blase aus. Abwehrschwächen, ungünstige Intimpflege sind weitere wichtige Faktoren.
Behandlung und Vorbeugung:
Wiederum Trink- und Blasentraining
Intimpflege
Antimykotika, Antibiotika, Naturheilmethoden und Hormone.
Beschwerden, Entzündungen, Juckreiz im Intimbereich
Bei Reizblasenbeschwerden sind auch häufig Juckreiz und Brennen am Scheideneingang, an den Schamlippen und im Bereiche der Harnröhre zu finden. Eine verminderte Abwehrschwäche der Schleimhäute und damit vermehrt Entzündungen aufgrund von Bakterien und Pilzen sind häufig. Jegliche Reibung, übertriebene Hygiene, Seifen, Feuchtigkeitstüchlein, Slipeinlagen, Kälte, Geschlechtsverkehr, aber auch körperliche und seelische Belastungen haben einen Einfluss auf diese Beschwerden.
Die Behandlung ist aufwändig, meist aber hilfreich. Geeignete Intimpflege, geeignete Mittel zum Waschen und Eincremen der Haut und der Schleimhäute in der Scheide, am Scheideneingang, bewirken eine veränderte Widerstandsfähigkeit dieser Region. Gerbende, desinfizierende Mittel mit Waschungen, anschliessend Behandlung mit östrogen- und fetthaltigen Cremen ist ein Teil, Pessare, Östrogenbehandlung der Scheide ist ein zweiter Teil und entsprechend sind auch Antibiotika gegen Bakterien und Antimykotika gegen Pilze anzuwenden.
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